Senioren als Opfer von Betrugsmaschen – so schützt man sich!

Seniorenabzocke über das Telefon - so können Sie sich schützen

 

Heutzutage wird vermehrt über Betrüger berichtet, die sich gezielt ältere Menschen als Opfer aussuchen. Zwar leben heutzutage viele Senioren nicht mehr alleine und bevorzugen alternative Wohnkonzepte wie eine Senioren-WG, dennoch gibt es einen sehr großen Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung, welche alleine leben und dabei auf Hilfe von anderen Menschen und Barrierefreiheit angewiesen sind. Besonders diese sind ein beliebtes Ziel für Betrügereien.
Diese Trickbetrüger nutzen verschiedene Möglichkeiten, sich das Vertrauen der Senioren zu erschleichen.
Häufig genutzte Methoden sind unter anderem betrügerische Anrufe aus dem Ausland kommend und das Vorgaukeln falscher Tatsachen. Meistens erfolgt die Abzocke generell am Telefon. Die Täter wähnen sich durch die Anonymität in Sicherheit. Oft haben die Betrüger die nötige Kenntnis, um die von ihnen gesendeten Telefonnummern zu manipulieren oder existierende zu imitieren. Das macht die Strafverfolgung schwierig. Es wird im Grunde genommen darauf spekuliert, dass die Rentner aufgrund von Einsamkeit oder aus einer Ahnungslosigkeit heraus den Trickbetrügern auf den Leim gehen. Im Folgenden werden die gängigsten Maschen erläutert, damit potentielle Opfer gewarnt werden können.

 

1. Eine manipulierte Telefonnummer

 

Viele Betrüger manipulieren bei dieser Methode eine echte Telefonnummer. So wird bei ersten skeptischen Recherchen der Eindruck erweckt, dass der Anruf seriös ist. Auch der Weiße Ring warnt Senioren vor dieser Masche. Diese Rentnerabzocke gaukelt Betroffenen vor, dass ein Staatsanwalt anruft. Der vermeintliche Staatsanwalt legt am Telefon nahe, sich von einem empfohlenen Anwalt Hilfe zu holen, da ein Strafverfahren gegen das Opfer eingeleitet wird. Dieser steckt aber in Wirklichkeit mit dem Trickbetrüger unter einer Decke. Am Ende sollen tausende Euro gezahlt werden, um einem Prozess zu entgehen.
Die Nummer, welche auf dem Display angezeigt wird, existiert tatsächlich. Diese Masche ist möglich, weil über Internettelefonie die Manipulation der gesendeten Telefonnummer verhältnismäßig einfach umzusetzen geht.

 

2. Der Enkeltrick

 

Bei dieser Abzocke suchen die Betrüger Telefonbücher nach altmodischen Vornahmen durch. Beim Anruf geben sich die Täter bei diesem Senioren Betrug dann als Verwandtschaft aus, häufig als Enkel. Nach kurzer Zeit wird auf das Opfer Druck ausgeübt. Es wird eine Notlage vorgetäuscht bei der nur Geld weiterhelfen könne. Am Ende soll das Geld meist einem Freund persönlich gegeben werden, weil der falsche Enkel angeblich nicht persönlich kommen kann.

 

3. Der falsche Polizeibeamte

 

Besonders perfide sind Betrüger unterwegs, welche sich als Polizeibeamte ausgeben. Senioren glauben diesem Betrug oft. Diese Abzocke geht zunächst über das Telefon und wird im Anschluss persönlich vollzogen. Dabei versuchen die Trickbetrüger In die Wohnung zu gelangen. Unter einem Vorwand wird dem Opfer dann Geld oder Schmuck aus dem Kreuz geleiert. Manchmal wird auch der Enkeltrick mit dem falschen Polizisten kombiniert. Erst wird als vermeintlicher Enkel angerufen und kurz darauf steht dann ein falscher Beamter vor der Tür um diesen Fall aufzuklären.

 

Abzocke über das Telefon - informieren Sie die Polizei

 

Ein vermeintlicher Gewinn

 

Eine klassische Seniorenabzocke über Telefon gaukelt einen Gewinn vor. Der Betrüger macht dem Rentner weiß, dass der Gewinn erst ausgezahlt werden kann, wenn eine Bearbeitungsgebühr überwiesen wird. Diese Rentnerabzocke wird solange durchgezogen, wie das Opfer bereits ist mitzumachen.

 

5. Ein Betrüger als Trickdieb

 

Besonders beliebt bei Trickbetrügern ist der sogenannte Geldwechseltrick. Bei diesem Senioren-Betrug gibt der Verbrecher vor, dem Opfer bei der Suche nach Münzen zu helfen. Zeitgleich entwendet dieser unbemerkt Geldscheine aus der Geldbörse. Bei dem Betrug merkt das Opfer in der Regel erst deutlich später von dem Diebstahl.

Eine weitere Methode ist der Remplertrick. Die Betrüger arbeiten hier zu zweit. Einer rempelt den Rentner an oder verschüttet etwas auf der Jacke des Opfers. Dann wird sich bei diesem entschuldigt. Unterdessen sichert sich der Komplize die Beute.

 

6. Ein dubioser Techniker

 

Bei dieser Seniorenabzocke will der Trickbetrüger in die Wohnung des Betroffenen. Oft gibt sich dieser als Mitarbeiter der Stadtwerke oder eines anderen Unternehmens aus. Es wird vorgegeben etwas in der Wohnung kontrollieren zu müssen. Meist sind die Betrüger hier zu zweit unterwegs. Einer verwickelt das Opfer in ein Gespräch, der andere Täter durchsucht unterdessen die Räume unbemerkt nach Wertgegenständen. Bei dieser Abzocke gehen die Täter äußerst geschickt vor.

 

7. Eine harmlose Kaffeefahrt

 

Diese Vorgehensweise ist der vermutlich die älteste Art der Trickbetrügerei an Senioren. Dennoch gibt es noch immer den Betrug über harmlos erscheinende Kaffeefahrten. Diese Senioren-Abzocke funktioniert leider immer noch sehr gut. Die Grundidee, mit welcher dieser Betrug erst möglich wird, ist eine schöne: man soll augenscheinlich mit Altersgenossen ein nettes Beisammensein erleben. Es werden Ausflüge mit den älteren Herrschaften gemacht und sich bei Kaffee und Kuchen unterhalten. Am Ende der Fahrt werden den Rentnern dann die verschiedensten Dinge zum Kauf angeboten. Dabei setzen die Betrüger dann die Menschen so unter Druck, dass irgendwas gekauft wird. Dabei geht es meistens um Produkte wie viel zu teures Geschirr, Medikamente, Heizdecken, Kleidung, Haushaltsgeräte oder Elektronikgeräte. Der Druck dieser dreisten Betrügerei geht in manchen Fällen so weit, dass den Personen die Nachhausefahrt verweigert wird, sollte man die Produkte nicht abnehmen. Ein Widerruf wird zwar offiziell gewährt, allerdings sind die Gauner dann gar nicht oder nur schwer zu erreichen.

 

Rentnerabzocke - Schützen Sie sich und Ihre Lieben

 

Wie kann man sich schützen?

 

Wie immer gilt, man sollte nicht zu gutgläubig sein. Was einem merkwürdig vorkommt ist auch meistens nichts Gutes. Im Zweifelsfall sollte man immer die Polizei über die 110 anrufen. Diese Nummer kann nicht ohne weiteres durch Fangschaltungen an andere Anschlüsse umgeleitet werden.
Auch Menschen, die zu aufdringlich sind sollten gemieden werden. Wenn es geht, sollte bei anderen Menschen um Hilfe gebeten werden. Auch unter Druck sollte kein Geld ausgehändigt werden. Zudem darf keine falsche Scham vorgeschoben werden, wenn man beispielsweise beim Enkeltrick den vermeintlichen Enkel nicht erkennt. Lieber öfter nachfragen, um selbst auf Logikfehler aufmerksam zu werden. Wenn der Druck auf das Opfer höher wird, dann kann das ein Indiz für betrügerische Machenschaften sein. Bei falschen Heimwerkern immer erst nach der Auftragsfirma fragen. Dann kann man im Zweifel dort anrufen. In der Regel würden seriöse Firmen einen generell im Vorfeld informieren. Mit dem Hinweis auf Terminvereinbarung können die Handwerker zusätzlich auch weggeschickt werden. Auch bei der Masche der falschen Polizeibeamten sollte man immer nachhaken. Die richtige Polizei würde niemals Bargeld oder Schmuck zur Sicherung im Vorfeld in Verwahrung nehmen. Es lohnt sich immer, eine gewisse Skepsis an den Tag zu legen. Wenn man alleine ist, dann sollte man keine Fremden in die Wohnung lassen. Auf keinen Fall darf man einschüchtern oder zu unüberlegten Handlungen gezwungen werden!

 

Bei dubiosen Anrufen sollte die Bundesnetzagentur unter der Nummer: 0291/9955-206 kontaktiert werden.

 

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