Viele Rentner wollen im Alter nicht stillstehen. Ein dazuverdienst zum Beispiel über einen kleinen Onlineshop ist keine Seltenheit. Sobald dieser beliebt wird, gilt es auch auf eine passende Vermarktung zu achten. Aus moralischen und ethischen Gründen ist hier die richtige Wahl des Marketings wichtig. Seit einigen Jahren setzt hier der Trend des Ökomarketings ein. So was genau versteht man unter diesem?
Was versteht man unter Öko-Marketing
In den letzten Jahren ist das Umweltbewusstsein gewachsen. Klimawandel, knapper werdende Ressourcen und spürbare Auswirkungen von Umweltbelastungen führen zunehmend zu einem Umdenken. Auch die Wirtschaft kann sich diesem Trend nicht entziehen. Galt grüne Orientierung lange als etwas für Nischenanbieter und Idealisten, ist umweltbewusstes Wirtschaften inzwischen zur Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg geworden – nicht zuletzt, weil Kunden das auch immer mehr erwarten. Dies hat auch im Bereich des Marketings zu neuen Entwicklungen geführt. Ökomarketing – ein Trend welche heute zunehmend gefragt ist.
Eine allgemein verbindliche Definition, was Öko-Marketing ist, gibt es allerdings nicht. Man kann darunter alle Maßnahmen verstehen, die Umweltaspekte bei der Produkt- und Leistungsvermarktung berücksichtigen, mit dem Ziel Umweltbelastungen zu reduzieren und damit gleichzeitig bei den Kunden zu „punkten“. Eines der frühesten Beispiele für erfolgreiches „grünes“ Marketing sind Bio-Lebensmittel. Mit dem Argument der Erzeugung von Nahrung aus biologischem Anbau, artgerechter Tierhaltung und Verzicht auf Chemie konnten sich Bio-Anbieter dauerhaft am Markt etablieren. Heute gibt es „Bio“ auch in jedem normalen Supermarkt, jeder Dritte kauft zumindest gelegentlich Bio-Produkte, jeder Achte sogar zu gleichen Teilen herkömmliche und „grüne“ Lebensmittel. Das zeigt, welche Breitenwirkung Öko-Marketing entfalten kann. „Grün“ ist dabei nicht immer ausschließlich auf Umweltaspekte beschränkt, oft wird auch die Beachtung ethischer und sozialer Standards darunter gefasst.
Viele Beispiele für Öko-Marketing
Der Lebensmittelbereich ist nur ein Beispiel unter vielen. Längst haben ökologische Werbeargumente auch Branchen erreicht, bei denen das nicht auf den ersten Blick nahe liegt. In der Au tomobilindustrie wird E-Mobilität unter Umweltgesichtspunkten vermarktet, Schads toffarmut und sparsamer Benzinverbrauch bei Au tos sind bereits länger ein Marketing-Thema. Logistikunternehmen werben unter dem Mot to „Go Green“ mit klimaneutralem Transport. Finanzunternehmen preisen Fonds an, die ihre Vermögenswerte nach nachhaltigen, ethischen und ökologischen Kriterien auswählen. Dienstleister wie posteo.de werben mit 100 Prozent-Ökostromverwendung. Die Argumente für Ökostrom liegen auf der Hand. Ein Aussteigen aus der A tomenergie wird unterstützt, Ressourcen werden geschont
Drei strategische Ansätze für Ökomarketing
Tatsächlich besitzt Öko-Marketing ganz unterschiedliche Facetten und Ansatzpunkte. Es gibt im Prinzip drei Strategien:
- Die Effizienz-Strategie: ist am meisten verbreitet. Hier geht es um das Angebot und die Bewerbung von Produkten, die nachhaltig – das heißt ohne oder mit minimalen Umweltbelastungen – hergestellt wurden und selbst möglichst umweltverträglich sind. Umwelt-Effizienz steht im Fokus.
- Die Konsistenz-Strategie: konsistenz-orientiertes Marketing zielt auf die Herausstellung der Wiederverwertbarkeit und Recycling-Fähigkeit von Produkten. In diesem Sinne gibt es hier keine Abfälle, sondern nur weitere Produkte, die zusätzlichen Nutzen stiften.
- Die Suffizienz-Strategie: zielt auf Änderungen des Nutzungsverhaltens mit dem Ziel geringeren Verbrauchs – eine eher unbeliebte Strategie, manchmal aber Grundlage für die „ökologische“ Vermarktung innovativer Geschäftsmodelle, zum Beispiel beim Carsharing.
Ökologische Kommunikationspolitik
Umweltfreundlichkeit und ökologisches Bewusstsein wird Kunden im Marketing-Mix vor allem im Rahmen der Kommunikationspolitik signalisiert. Dies funktioniert u.a. durch
- Die Verwendung von Umweltzeichen,- zertifikaten und -siegeln;
- Gezieltes Umweltsponsoring;
- Umweltberichterstattung und umweltbezogene Public Relations;
- Den systematischen Dialog mit kritischen Beobachtern.
Öko-Marketing bedarf vielfältiger und nachhaltiger Maßnahmen, um sich im Kundenbewusstsein zu verankern.