In der letzten Zeit wurde viel über Smart Home Systeme diskutiert. Die Anreize sind groß, insbesondere da die Hersteller die Preise klein halten und die smarten Helfer mobil sind. Zu den Platzhirschen zählt ganz vorne weg Amazon mit seinem Alexa, gefolgt von Google mit Nest. Beide Hersteller gehen nach dem gleichen Prinzip vor. Kleine Helfer, die überall zu verstauen sind, bei jedem Umzug mitgenommen und in der Anwendung in nur wenigen Minuten eingerichtet werden können. Dazu kommen der extrem niedrige Preis und das große Sortiment, das einen Anwender, der sich einmal für ein System entschieden hat, auch Quasi abhängig macht.
In den USA ist man bei der Anwendung wesentlich weiter, als in Deutschland. Dort werden die intelligenten Helfer bereits beim Betreuten Wohnen und in Seniorenhäusern erfolgreich eingesetzt. Gleich zwei Ziele sollen dabei verfolgt werden.
So kann Smart Home Senioren helfen
Um zu verstehen, wie das Smart Home Senioren helfen kann, ist es sinnvoll einen Blick auf die Funktionen zu werden und die sind mittlerweile sehr umfangreich. Telefonieren auf Sprachbefehl (nützlich auch im Notfall, wenn eine Person stürzt und so einfach mit der eigenen Stimme Hilfe rufen kann), Lichtsteuerung, TV- und PC-Steuerung, ebenso können Kaffeemaschinen, Steckdosen, Alarmanlagen und zum Beispiel Türöffnungen einfach mit der eigenen Sprache oder hilfsweise einer App gesteuert werden.
Alexa ist mittlerweile so gut, dass sie selbst ein Nuscheln und eine leise Stimme klar deuten kann und die Befehle ausführt. Das kommt gerade Senioren entgegen. Die Nutzungsvielfalt ist also groß und ermöglicht älteren Personen auch ein längeres Verbleiben in der eigenen Wohnung. Mit dem Smart Home kann die eingeschränkte Selbstständigkeit unterstützt werden, ohne das ein Weg ins Altersheim erforderlich ist.
Dann ist da noch die soziale Interaktion, die jedoch gerade erst am Anfang steht. Alexa und Co. sollen künftig ganz normale Gespräche mit den Nutzern führen können. Es sollen also nicht nur einfache Befehlssätze mit Bestätigung möglich sein, sondern tatsächlich Interaktionen, die vor allem bei Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen durchaus sinnvoll sein könnten und ein Mittel gegen die soziale Einsamkeit, die wir häufig bei Senioren beobachten können, darstellt. Wann dieser Small Talk jedoch möglich sein wird, ist nicht bekannt. Bis dahin dürften noch einige Jahre vergehen. Zunächst einmal müssen die Geräte wirklich intelligent werden, davon sind sie allerdings noch Jahre entfernt.
Die Tücken der mobilen Helfer
Wenn wir auf Wissenswertes zu Smart Home Systemen blicken, gibt es aber auch Tücken, negative Begleiterscheinungen, die abgewägt werden müssen. Da ist zu einem der fehlende Datenschutz. Hacker können sich leicht Zugriff zu Alexa und Co. verschaffen. Das ist kinderleicht. Die Behörden (Stichwort Onlinedurchsuchung) haben weltweit bereits ebenfalls Zugriff auf Alexa und Google. Das passiert unbemerkt.
Das viel größere Problem sind jedoch die Abhängigkeiten. Senioren müssen sich darauf verlassen, dass die Systeme 24 Stunden am Tag arbeiten. Das funktioniert aber nur, wenn es keinen Stromausfall gibt und, besonders wichtig, eine stabile Internetverbindung mit gutem WLAN vorhanden ist. Genau hier gibt es in kleineren Städten oder ländlichen Gegenden oft Probleme. Bricht die Internetverbindung ab, fällt auch Alexa aus und der Hilferuf kann nicht abgesandt werden …